Historie

Die Historie der BMW Clubs, Auszug der Präsentation des Herrn Friedhelm Günter anlässlich der 5. Sitzung des Internationalen Rates der BMW Clubs vom 12. bis 13. September 1985 in Sasbachwalden – Ergänzt durch Martina Günter ab 1985 

Ebenso wie das erste BMW Fahrzeug in Deutschland gebaut wurde, haben auch die BMW Clubs ihren Ursprung in Deutschland. Sie haben eine sehr lange Tradition, denn bereits 1928 – also fünf Jahre, nachdem das erste BMW Motorrad, die R32, auf dem Pariser Salon vorgestellt wurde, entstand der erste BMW Club in Düsseldorf.
Seine Mitglieder waren hauptsächlich aktive und bekannte Motorsportler wie Toni Ulmen und Ignaz Rosenbaum. Der BMW Club Düsseldorf e.V. 1928 ist noch heute aktiv und besteht aus Tourenfahrern und Motorsportlern. Wir sind stolz einen Club mit so langer Tradition und Markentreue mit an Bord zu haben. Andere BMW Clubs vor dem zweiten Weltkrieg sind uns nicht bekannt. Erst in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Krieg schlossen sich weitere Gruppen zusammen.

Die Ziele der damaligen Clubs haben mit den heutigen nicht mehr sehr viel gemeinsam. Es waren Interessensgemeinschaften, die sich hauptsächlich um die Beschaffung und den Austausch damals teurer Ersatzteile für noch übrig gebliebene BMW Fahrzeuge bemühten. Auch im Ausland entstanden in diesen Tagen die ersten Clubs, so in den Niederlanden und in Österreich, die inzwischen ebenfalls auf fast 60 Jahre Clubgeschichte zurückblicken können.
Die Verbindungen untereinander waren oberflächlich, sie wurden nicht gefördert und von einem Zusammenschluss war noch nicht die Rede. Urkundlich beginnt die Geschichte des Verbandes der BMW Clubs am 20. Mai 1961. Man traf sich zum ersten Bundestreffen auf Initiative und Einladung der BMW AG im Allgäu.
Dieses Treffen in Kempten fand bei den Beteiligten so großen Anklang, dass man gleich für das nächste Jahr eine weitere Zusammenkunft plante. Leider sind die Gründe heute nicht mehr nachzuvollziehen, warum dieses zweite Treffen im Folgejahr nicht zustande kam.

Die geschaffene Verbindung der Clubs mit dem Hause BMW schien wieder abzureißen. Zum Glück ließen es die Verantwortlichen beider Seiten nicht so weit kommen. Man traf sich 1962 in Bad Homburg vor der Höhe zu einem konzeptionellen Gespräch. Vertreter der BMW Clubs auf der einen und der damalige BMW Direktor Helmut W. Bönsch auf der anderen Seite. Man sprach bald eine gemeinsame Sprache und der Verband der BMW Clubs wurde gegründet.
Als Generalsekretär und Schaltstelle zwischen der AG und den Clubs wurde Paul Schweder berufen. Das Präsidium setzte sich aus Vertretern dreier Länder zusammen. Lothar Ruf, der erste Präsident kam aus Mannheim, der Schriftführer Karl Schmidt aus Österreich und der Tourenwart Ludwig Hemmes vom BMW Club Nederland.
Zu den Aufgaben des Verbandes zählte sowohl die Betreuung der regionalen und des damals kleinen Clubs als auch die Organisation und Durchführung eines jährlichen bundesweiten Treffens, das später zum internationalen BMW Clubtreffen wurde. Im darauffolgenden Jahr organisierte Werner Briel den ersten Fahrerlehrgang für BMW Automobile und Motorräder auf dem Nürburgring.

Der Verband erfreute sich guten Zuspruchs und viele neue Clubs wurden von BMW Freunden gegründet. Man knüpfte Kontakte zu den USA, Canada, Japan und der Gedanke lag nahe, weltweit einen Verband der BMW Clubs zu etablieren. Trotz verschiedener Gespräche Ende der 60er Jahre kam eine Fusion nicht zustande. 1973 verstarb Lothar Ruf und der Vizepräsident Dr. Richard Lichtenberg übernahm die Geschäfte des Verbandes der BMW Clubs.
Mit zunehmender Größe und steigender Mitgliederzahl wuchsen aber auch die Probleme. Es wurde immer schwieriger allen gerecht zu werden. Man versuchte neue Wege zu gehen und als Paul Schweder aus Altersgründen in den Ruhestand ging, schuf BMW einen Arbeitsplatz für den Generalsekretär im Verwaltungsgebäude. Wolfgang Marx wurde eingestellt und hatte neben der Clubbetreuung auch die weltweite Zusammenführung aller BMW Clubs im Aufgabenkatalog.
Trotz Erweiterung der personellen Kapazitäten, zusätzlich zu Wolfgang Marx wurde die Position für eine Sekretärin geschaffen, reichten diese aufgrund der gesteckten Ziele nicht aus. Paul Schweder war nur auf Teilzeitbasis für den Verband tätig gewesen. Vor allem im Jahre 1980 anlässlich der Jahreshauptversammlung in Lollar, als man sich nicht auf einen Nachfolger des verstorbenen Dr. Richard Lichtenberg einigen konnte, machten fast unüberwindlich scheinende Hindernisse den Fortbestand des Verbandes mehr als fraglich.
Man stritt und zerstritt sich. Die Folge war eine Spaltung des Verbandes. Aus heutiger Sicht eine positive Entwicklung, denn schon länger war die Idee gereift, dass nicht der internationale Verband das Dachgremium für weltweite Aktivitäten sein könnte, sondern dass man Europa als Kontinent zusammenfassen müsste. Zusätzlich sollte ein Gremium gegründet werden, in dem alle Kontinente bzw. Märkte vertreten sein sollten – das International Council in seiner heute praktizierenden Form.

Die vor diesem Hintergrund im Februar 1981 in Hockenheim gegründete Vereinigung „BMW Clubs Europa e.V.“ fand anfangs nur bei einem Teil der Clubs Zustimmung. Helmut W. Bönsch als Gründer des ehemaligen Verbandes stellte sich als Präsident zur Wahl und stand bis 1984 der Vereinigung vor. 1985 übernahm Herr Friedhelm Günter das Amt. Vor allem dem Bestreben von Helmut W. Bönsch, seiner Präsidiumskollegen und dem Vorstand des alten Internationalen Verbandes der BMW Clubs, vertreten durch Wolfgang Sommerlad und Günter Egger, ist es zu verdanken, dass nach vielen Gesprächen und den Jahren des Auseinanderstrebens eine neue Basis gefunden wurde.
Ein Anfang war gemacht, als man sich 1982 in München wieder vereinte. Unter dem Namen BMW Clubs Europa e.V. (BCE) formierten sich die BMW Freunde in Europa zu einer neuen, alten Gemeinschaft. Man hatte wieder zueinander gefunden.

Bereits in 1985 fand in Garmisch-Partenkirchen das 23. Internationale Clubtreffen mit über 1.000 BMW Freunden bei strahlendem Sonnenschein statt. Im Laufe der 80iger und 90iger Jahre fanden sich immer mehr Clubs zusammen, die offiziell über den BCE anerkannt werden wollten. Bereits hier fanden sich Ländervereinigungen zusammen um einen gemeinsamen Auftritt gewährleisten zu können.
Die Vielzahl und Vielfältigkeit der deutschen Clubs dominierten in vielen Aspekten bereits den BCE. Ziel und langjährige Idee des BCE war es die lokalen und landesweiten Clubs in einem nationalen Club und die nationalen Clubs schließlich im BCE zusammenzufassen. Auch viele bis dahin nicht-rechtsfähige Vereine oder Vereinigungen konnten somit offiziell unter dem Schirm der Dachorganisation anerkannt werden.
Mit Satzungsänderung des BCE ab 1990 waren dort nur noch nationale Vereinigungen zugelassen, soweit diese sich nicht in Deutschland befanden. Folgerichtig wurden am 26.10.1991 in Warstein während der Hauptversammlung der Vereinigung der deutschen Clubs die Weichen für die Gründung des offiziellen deutschen Dachverbandes gestellt. Es sollte jedoch noch eine ganze Weile dauern, bis es zu dieser Gründung kam.

Am 13.01.1997 ging schließlich die Einladung an die zugehörigen Clubs der Vereinigung deutschen Clubs zur außerordentlichen Versammlung heraus, um am 15.03.1997 die Gründungsversammlung des BMW Club Deutschland e.V. (BCD) abzuhalten. Deutschland soll zukünftig als starker Partner des BCE fungieren. Frau Margit Blum übernahm als leidenschaftliche Motorradfahrerin den Vorsitz. Stellvertretend standen ihr Karl-Heinz Jedicke und Hubertus Wieja zur Seite. Das Cluboffice übernahm der spätere Präsident Mario Mück. Als Ehrenpräsident stand Friedhelm Günter mit Rat und Tat zur Seite.
Bei der Gründungsversammlung waren im März 1997 bereits 42 der 131 deutschen Clubs dabei. Aber die Überzeugungsarbeit offiziell anerkannt zu bleiben und das Markenzeichen und den Namen BMW tragen zu dürfen überzeugte viele. Bereits im Dezember 1998 waren 89 Clubs dem BCE beigetreten. Unterstützend hatte hierzu auch die Satzungsänderung des BCE beigetragen.
Hier war eine Einzelmitgliedschaft ab dem 01.01.1998 endgültig nicht mehr möglich. Es wurde eine Veranstalterhaftpflicht für alle abgeschlossen sowie eine günstige Möglichkeit für jeden eine Unfallversicherung abzuschließen. Einem sorgenfreien Miteinander stand nichts mehr im Weg.
Es gab viel zu tun und bereits 1999 wurde der Vorstand auf fünf Vorstandsmitglieder und deren Tätigkeitsbereiche erweitert.

Ab Herbst 1999 ging die erste Clubinfo an den Start. Die Internetseite wurde ab 2000 vorangebracht. In den folgenden Jahren entwickelte sich der BCD und wuchs mit seinen Aufgaben, welche die Mitglieder an ihn herangetragen haben. Unzählige Treffen werden in den unterschiedlichsten Kategorien durchgeführt. Soziale Projekte werden in Angriff genommen. Die neuen Medien haben ebenfalls Einzug gehalten und vereinfachen die Kommunikation untereinander. Auch wenn manche doch lieber an der guten alten Schriftform festhalten.
Aber egal wie jung wie alt, ob Motorrad oder Pkw, ob lieber sportlich oder gemütlich und vieles mehr: Eines verbindet immer wieder alle – die Liebe zum Motorsport und zur Marke BMW.

Man schrieb das Jahr 2016 und BMW feierte seinen 100. Geburtstag. Es wurden vielzählige Veranstaltungen durchgeführt. Aber das Highlight zum Ende des Jahres war bestimmt das Event in München auf dem Olympiagelände, wozu die Clubszene weltweit einen großen Anteil beigetragen hat. Lange war die Verbundenheit der BMW AG und der Clubs nicht mehr so eng. Nachdem schon vorher seitens der Clubs immer wieder nach Aktivität gerufen wurde, flammte der Gedanke eines Treffens erneut auf. Im Enthusiasmus der strahlenden Feier im Olympiapark in München ist die endgültige Beschlussfassung ebenfalls unser Jubiläum zu feiern und eine Veranstaltung zu machen, gefallen.
Eine derartige Unterstützung seitens BMW hat es lange nicht mehr gegeben und wir freuen uns auf diese neue Zusammenarbeit.